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Borgholzhausen/Nörten-Hardenberg – Von Herausforderungen in der Getränkeindustrie liest man überall, sei es von den wachsenden Anforderungen des Verbrauchers, den steigenden Rohstoffpreisen oder der Notwendigkeit, Prozesse nachhaltiger zu gestalten. Um auf Kurs zu bleiben und die eigene Position zu stärken, müssen Getränkehersteller proaktiv auf diese Veränderungen eingehen und ins Handeln kommen. Genau so hat es der mittelständische Fruchtsafthersteller beckers bester GmbH gemacht und in die Modernisierung seines Kompaktlagers investiert. 

Zukunftsinvestition von damals zahlt sich aus

Bereits in den 90er Jahren war der Wandel in den Kaufentscheidungen der Verbraucher erkennbar. Gesundheit, Genuss und Umweltorientierung rückten mehr in den Vordergrund und beckers bester setzte seine Markterfolge in dem Bereich in nachhaltige Investitionen um. Dazu zählte die Automatisierung des Logistikbereichs, und die Firmenleitung entschied sich für den Neubau eines Kompaktlagers in Silobauweise der Firma Westfalia Technologies GmbH & Co.KG, damals noch Westfalia Systemtechnik.  

Seit drei Jahrzehnten gewährleistet die Anlage von Westfalia nun in Nörten-Hardenberg die vollautomatische Lagerung von beckers bester naturbelassenen Fruchtsäften, Nektaren und Schorlen. Mit einem zweigassigen Satellitenlager®, vier Regalbediengeräten mit Satellit® und 11.601 Regalstellplätzen für Europaletten wurde die Basis für eine effiziente Lagerlogistik geschaffen. Eine Basis, die sich 30 Jahre lang bewährt hat.

Modernisierung als Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit

Eine längere Reifezeit verbessert die Qualität vieler Getränke, dies gilt allerdings weniger für automatisierte Anlagen. So rücken über die Jahre Themen wie Ersatzteilebeschaffung, mechanischer Verschleiß, hoher Energieverbrauch sowie Softwareentwicklungen in den Vordergrund. So war es auch bei dem Fruchtsafthersteller, dessen Anlage im 3-Schichtbetrieb im Jahr ca. 100.000 Paletten ein- und auslagert. Störungen entstanden, wodurch LKWs längere Standzeiten hatten und sogar Stillstand in der Produktion drohte. Um die Wirtschaftlichkeit durch hohe Planbarkeit, Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit wieder zu gewährleisten, war eine gut durchdachte Modernisierung nahezu unausweichlich. Daher beauftragte beckers bester seinen langjährigen Partner und Lagerautomatisierer Westfalia mit einer umfassenden Bestandsanalyse, bei der alle kritischen Komponenten und Anlagenbauteile überprüft wurden.

„Westfalia hat unser System seit dem Neubau im Jahr 1993 permanent begleitet, somit war die Entscheidung schnell getroffen, dass wir weiterhin mit Westfalia als zuverlässigen Partner zusammenarbeiten möchten“, erklärt Theresa Burchard, Leitung Logistik bei beckers bester. Ziel war es, die Lebensdauer der Anlage maßgeblich zu verlängern, die Effizienz zu steigern und die Betriebssicherheit weiter zu gewährleisten.

„Um die Anlage fit für die Zukunft zu machen, haben wir im Juli 2021 mit einem umfassenden Modernisierungsprojekt begonnen. Die Realisierung des Projektes erfolgte in vier Schritten: Umstellung des Lagerverwaltungssystems von PMain auf Savanna.NET®, Austausch eines Querverschiebewagens, Modernisierung der ersten Regalgasse inklusive der zwei Regalbediengeräte und Modernisierung der zweiten Regalgasse inklusive der zwei Regalbediengeräte“, erklärt René Findling, Vertriebsleiter Modernisierung & Erweiterungen.

 

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Steigerung der Anlagenverfügbarkeit

Ein weiteres zentrales Element der Modernisierung war die umfangreiche Erneuerung der Antriebs- und Steuerungstechnik. Diese Modernisierung umfasste den Einsatz neuer Servo-Motoren, die Integration neuester Umrichtertechnologie, die Installation neuer Schaltschränke und die Umsetzung erhöhter Sicherheitsstandards.

Die Positionierung der Regalbediengeräte innerhalb des Lagers, die ursprünglich von einem Inkrementalgeber übernommen wurde, erfolgen nach der Modernisierung durch präzise Laser-Distanzsensoren. „Neu hinzugekommen ist eine umfassende Überwachung der Position und der Geschwindigkeit des Fahrwerks über eine funktionssichere Auswerteeinheit. Hierfür werden zwei typ- und herstellerunterschiedliche SSI-Geber der Distanzmessung hinzugezogen. Dies auch jeweils einmal pro Fahrtrichtung, denn auf einer Schiene fahren zwei Regalbediengeräte. Somit wird auch eine modernere Kollisionsüberwachung der beiden Fahrzeuge realisiert“, beschreibt Martin Hessler, Bereichsleiter Automatisierungstechnik, das Projekt. „Zusätzlich wurde die Fachfeinpositionierung durch eine über Profinet eingebundene Positionierkamera ersetzt.“

Ein weiterer bedeutender Schritt war die Optimierung der Datenübertragung zwischen dem Regalbediengerät und der stationären Steuerungseinheit. Früher wurde der notwendige Datenaustausch zur Fördertechnik über ein Bussystem realisiert, das auf der Stromschiene des Regalbediengerätes überlagert war. Dieses System wurde auf eine optische Datenübertragung umgestellt, wodurch die Leistung erheblich verbessert wurde. Darüber hinaus wurde ein neues Touchpanel zur manuellen Bedienung des Regalbediengerätes installiert, was die Bedienbarkeit und Benutzerfreundlichkeit der Anlage deutlich verbessert.

Abschließend wurde eine neue Serviceschnittstelle zu Westfalia eingeführt. Diese neue Kopplung ermöglicht eine schnellere und zuverlässigere Unterstützung in Servicefällen, minimiert Ausfallzeiten und steigert die Effizienz der Wartungsprozesse.

Durch den Einsatz besserer und zuverlässigerer Komponenten konnte die Verfügbarkeit der Anlage gesteigert werden und Theresa Burchard zeigt sich zufrieden: „Die Störungsanfälligkeit wurde deutlich reduziert und wir profitieren vor allem von den Schnittstellen zu unserem ERP System CSB.“

Neue Grundlage für nachhaltige Logistik

Insgesamt hat die Modernisierung bei beckers bester nicht nur die Betriebssicherheit und Effizienz der Anlage erheblich verbessert, sondern auch erneut die Grundlage für eine zukunftssichere und nachhaltige Logistik geschaffen.

 „Unsere Lösung hat deutlich gezeigt, dass auch ältere Anlagen durch gezielte Modernisierungen und individuelle Anpassungen wieder auf den neuesten Stand gebracht werden können“, betont René Findling. „Standardlösungen gibt es nicht. Wir bieten maßgeschneiderte Lösungen, die exakt auf die Anforderungen des Kunden zugeschnitten sind, und sichern so eine langfristige Effizienzsteigerung und Zukunftsfähigkeit der Anlagen.“