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Rund um das Zwischenahner Meer nahe der Stadt Oldenburg erstreckt sich das im nordwestlichen Niedersachsen gelegene Ammerland. Hier produziert die Molkerei Ammerland eG in Wiefelstede-Dringenburg seit 1885 hochwertige Milchprodukte wie Milch, Käse und Butter. Von dort werden Kunden aus mehr als 60 Ländern der Welt beliefert.

Ansteigende Produktion

2014 baut Westfalia für die Molkerei Ammerland zunächst ein automatisches Hochregallager, das als Reifelager dient. Die starke Expansionspolitik und das kontinuierlich ansteigende Produktionsvolumen der Molkerei verlangen jedoch schnell nach weiterer Lagerkapazität, sodass eine mögliche Verdoppelung der Lagerkapazitäten bereits 2014 in den Vorkehrungen für die nächste Ausbaustufe planerisch bedacht wurde.

Carsten Lüdeking, verantwortlicher Projektmanager bei Westfalia:

„Für die Anbindung des neuen Lagerbereichs mussten umfassende Umbauten durchgeführt werden, damit alle neun Lagergassen in einem großen System genutzt werden können.“

Verdoppelte Lagerkapazität

Anfang 2020 verdoppelt Ammerland die Lagerkapazität um weitere 24.500 Regalstellplätze. Das bis dahin existierende viergassige Doppeltieflager mit Teleskopgabel wurde um fünf neue Regalgassen und eine umfangreiche Optimierung der Fördertechnik ergänzt. Der Eingriff in die bestehende Anlage wurde im laufenden Betrieb vorgenommen.

Verbesserte Übergabegeschwindigkeit, erhöhter Durchsatz

Kommen Käse, Butter oder Mozzarella aus der Produktion, gelangen sie über eine 120 Meter lange Fördertechnikstrecke in das Lagersystem. Im Fördertechniktunnel wurde vor allem der Durchsatz der Paletten erhöht. Um die Übergabegeschwindigkeit zu verbessern, wurden die Frequenzumrichter der Rollenbahnantriebe nachgerüstet. Eine weitere Neuerung: Die Paletten gelangen nun als Pärchen über die Brücke, werden anschließend wieder vereinzelt und können dann über eine neue Abzweigung in allen Gassen eingelagert werden. Insgesamt neun Regalbediengeräte versorgen jetzt über 46.000 Regalstellplätze für Euro-, Industrie-, Kunststoff- und Einwegpaletten.

Unterschiedliche Temperaturzonen in einem Lager

Da in einer der Lagergassen ausschließlich Mozzarella und Butter lagern – Produkte, die eine kältere Temperaturzone erfordern –, entsteht eine zusätzliche, einfachtiefe Lagergasse mit nur vier Grad Celsius. Die anderen Käseprodukte lagern bei acht Grad Celsius. Im Störungsfall können Mozzarella und Butter auch in den anderen Gassen untergebracht und anschließend automatisch zurückgelagert werden. Das ist nur eine der Sonderstrategien, die durch die Lagerverwaltungs- und Materialflusssteuerungs-Software Savanna.NET® umgesetzt wurde. Dafür wurde zuvor eine Reihe von Leistungstests im Simulationssoftware-Tool Demo3D durchgeführt.

Jan-Hendrik Wieland, Softwareentwickler bei Westfalia:

„Der Materialfluss ist äußerst komplex, sodass wir bei der Programmierung von Savanna eine Vielzahl verschiedener Möglichkeiten abbilden mussten.“

Schwere Käselaibe erfordern besondere Fördertechnik

Ammerland lagert seinen Käse in Kisten, die in Form von Industriepaletten mit Rahmen transportiert werden. Hier kann es zu Transportgewichten von bis zu 1,5 Tonnen je Palette kommen. Ein seitlicher Anbau mit einem entsprechenden Senkrechtförderer regelt den Transport dieser schweren Paletten zu den neu geschaffenen Versandbahnen. In der Bestandsebene hätten diese aufgrund ihres Gewichtes erst entstapelt werden müssen.

Eine zusätzliche Ebene für die Auslagerung steigert die Leistung der Anlage

Oberhalb des Bestandslagers realisierte Westfalia eine weitere Ebene, die ausschließlich für die Auslagerung genutzt wird, um die weiterhin bestehende Auslagerebene im Erdgeschoss zu entlasten. Darüber hinaus ist eine der neuen angetriebenen Bereitstellungsbahnen im Versandbereich für Sonderstrategien wie Express oder Kanban ausgelegt.

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